Als Wanderfahrten-Neuling wurde ich dazu verdonnert, den
Bericht zu schreiben(angeblich eine langgehegte Tradition).
Mir wurden gut gemeinte Ratschläge mit auf den Weg geben, z.
B. nicht nach dem Schema: erstens Boote verladen, zweitens Boote
abladen und so weiter zu verfahren. Also probiere ich etwas
unkonventioneller zu berichten.
Die Überraschungen fingen schon beim Verladen in Hamm an.
In der E-Mail stand Beginn 19.00 Uhr, wider Erwarten waren einige,
als ich um 18.30 ankam, schon fleißig dabei alles vor zu
bereiten.
Ich hatte mir vorgestellt, dass wir die Boote abriggern und dann
auf die Hänger verladen. Das haben wir zwar auch gemacht, aber
erst nachdem wir etwa circa 60 l Bier, 25 kg Lebensmittel, sieben
Bänke, fünf Kühlschränke und ein Grill, sowie
diverse andere Kleinigkeiten verstaut hatten. Mir war nicht
wirklich bewusst gewesen, dass wir das auch alles brauchen.
Besonders beeindruckend fand ich die Batterie an
Kühlschränken und Kisten mit Koch- und Essutensielen, als
nach dem Abladen in Wetzlar alles nebeneinander stand.
Das Rudern selbst auf der Lahn war, bei 20-30 Grad, super,
solang man nicht gerade genötigt wurde Kajak-Slalom zu fahren.
Den
Beschreibungen zu Folge war ich allerdings von
Schlimmeren ausgegangen. Ich stellte mir vor, wir durchteilen mit
unseren Booten ein Meer von Kajaks, wie einst Moses mit seinem
Stock das Rote Meer(leichte Enttäuschung machte sich
breit).
Die Lahnfahrt war für mich voller neuer Erlebnisse:
- von Arno in der Kunst des Schleusens unterrichtet zu
werden.
- zu erleben wie sich, das von Ulla immer gepredigte,
rhythmische Rudern auf ein Ruderboot in der Praxis
auswirkt. Das Boot fängt schon nach kürzester Zeit an
von ganz alleine an durchs Wasser zu gleiten und das ganz auch
noch wesentlich schneller und weniger anstrengend als mit dem
"Nähmaschinenschlag".
- mit Ulla und unserem Ruderwart Stefan einzukaufen.
- dass die Bezeichnung "Gummi-Griff-Ruderer" eine Beleidigung
sein kann.
- dass, auch wenn etwa 60 l Bier mitgebracht werden, diese
spätestens vorm letzten Abend panikartig aufgestockt werden
müssen, wenn Corinas Geburtstag gebührend gefeiert
werden soll. Es sind dann doch 2 Kisten Bier übrig
geblieben.
Die Stimmung war während der fünf Tage super!
Der krönende Abschluss, war auf der Rückfahrt, als uns
kurz nach der Ausfahrt vom Campingplatz ein PKW entgegen kam, was
zwar mit dem Hänger etwas eng war, aber gut machbar und
Jürgen ganz trocken sagte, "Solang uns kein anderer
Bootshänger entgegen kommt, geht' s uns gut.".
Fünf Sekunden später kam uns ein Bully mitsamt
Bootshänger entgegen....
Die Lahnfahrt wie ich sie erlebt habe in Zahlen:
- 1750 g Gewichtszunahme
- 1000 und ein dämlicher Witz
- 100 km gerudert (gefühlt)
- 32 Grad in der Spitze
- 17 tolle Menschen und davon 11 neue kennen gelernt
-
5 tolle
Tage!
Kim Kanhai /25.7.20
Ruderclub Germania
Düsseldorf 1904 e.V.
veröffentlicht am Samstag, 12. September 2015 um 15:56; erstellt von Höck, Hermann
letzte Änderung: 13.09.15 14:45