2 Vereine feiern 125 Jahre, über 150 rudern zum Gratulieren, eine besondere Bootstaufe und ein neuer, alter Pokal

NW C10 Vereine News

Der Homberger RK organisiert ein perfektes Wanderrudern-Treffen des NW RV.

Mit dem Blick auf den Jubiläumskalender des NW RV und die Flusskarte von Vater Rhein war die Idee im Vorstand des NW RV geboren. Wir rudern zum Gratulieren.

Mit Kai-Uwe Holze vom Homberger Ruderklub, einem der beiden Jubilarvereine war schnell auch Engagement und Organisationskompetenz sichergestellt.

Die zuerst mauhen Meldezahlen mauserten sich aber in den beiden letzten Augustwochen und endeten schließlich bei über 150 Ruderer aus NRW in weit über 25 Gig-Booten und den Kirchbooten des TPSK Köln und des NW RV. Dies brachte eine große Armada auf den Rhein aber vorher auch die Homberger Crew um Kai-Uwe Holze zur organisatorischen Verzweiflung, die schnell bei deren Organisationstalent zur Gelassenheit wurde.

Doch nicht nur Rudern, Gratulieren und Feiern stand auf dem Programm:

Der Wassersportverein Düsseldorf, der sein 125-jähriges Jubiläum bereits im Frühjahr gefeiert hat, verlegte extra sein Sommerfest auf den 1. September. Die schöne Feier im Frühjahr wurde mit einer Bootstour abgeschlossen, zu dessen Ende die Zusage des WSVD vorlag, einen schönen Pokal aus seinen doch recht großen Vitrinen dem NW RV zu überlassen, der auf den Landesmeisterschaften als Pokal des Rheinisch-Westfälischen Regatta-Verbandes an dessen Geschichte erinnern soll. Dies wäre sicherlich ganz im Sinne von Peter Velten, Gründervater des NW RV und langjähriger Vorsitzender des WSVD, zumal der Pokal aus dem Jahre 1906 stammt und wohl auf einer der ersten Regatten des RW RV verliehen wurde.

Der Pokal wurde vom 1. Vorsitzenden Thomas Kühl und dem Sportvorsitzenden Markus Götz dem Sprecher des NW RV Vorstandes Wilhelm Hummels überreicht. Herzlichen Dank sagt der NW RV.

Passend zum Anlass war die Bootstaufe eines Renneiners des NW RV. Der Taufpate war Ryuta Mizuuchi, Japans Generalkonsul in Düsseldorf, der Taufname SUWA eine Stadt in den japanischen Alpen. Wie es dazu kam, ist eine eigene, wahrlich nicht alltägliche Geschichte.

Im Frühjahr gab es einen Anruf des Vorsitzenden der SRG Erkrath, der Bürgermeister von Erkrath Christoph Schultz, selbst Ruderer wäre mit dem in Erkrath ansässigen Generalkonsul von Japan befreundet, der wolle doch gerne ein Boot taufen.

Das ungläubige Staunen über dieses Telefonat wich schnell durch eine baldige Einladung des Generalkonsuls zu einem Arbeitsessen in die wunderschöne Erkrather Residenz mit dem Erkrather Bürgermeister und Mario Woldt, Sportdirektor des DRV, denn ein weiteres Gesprächsthema war auch das Angebot der Stadt SUWA als Quartier für die DRV-Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo.

Da der Generalkonsul im September zurück nach Japan beordert wurde, galt es nun kurzfristig die Bootstaufe zu organisieren. Ralf Wenzel erledigte die Aufgabe bestens, dazu gehörte auch die Organisation der japanischen Schriftzeichen. Etwas japanisch zu lernen, ist eh sein Plan, die U19 WM findet 2019 im Land der aufgehenden Sonne statt.

Dem WSVD war es gelungen Thomas Geisel, Oberbürgermeister von Düsseldorf, für eine Stunde von der Veranstaltung der RC Germania „Düsseldorf am Ruder für Menschen mit Krebs“ – selbst Teilnehmer in Ruderkleidung - loszueisen, um einen Vierer des WSVD zu taufen.

Die Frage oder war es eine Aufforderung an den Konsul, nach der Taufe müsse er dann aber noch ins Kirchboot steigen und bis Uerdingen rudern, wurde nicht nur mit japanischer Höflichkeit sondern auch ruderischer Begeisterung bejaht. Als Mitruderer wurde vom Generalkonsul der Bürgermeister von Erkrath verpflichtet und Eberhard Wühle war gerne ein betreuender Mitruderer.

Am Ende der 1,5 stündigen Fahrt auf dem belebten Rhein im Kirchboot.NRW von Düsseldorf nach Uerdingen wurde ein Geheimnis gelüftet, das sich schon beim eleganten Einsteigen der beiden angedeutet hatte – nicht nur Cheflandestrainer Ralf Wenzel war beeindruckt – Über den Erkrather Bürgermeister war ja die Ruderjugend in Gerresheim bekannt, aber der Genrealkonsul Ryuta Mizuuchi war auch im Leistungssport als Landesmeister im Achter der renommierten Universität in Kyoto erfolgreich.

Mit dem vorherigen Wissen, dass seine Frau auch 4 Jahre gerudert hat, wäre sicherlich ein weiterer Platz im Kirchboot freigemacht worden. Etwas wehmütig schilderte sie, ihr Mann habe gesagt, hätte er früher diesen tollen Verein kennengelernt, er hätte das Rudern wieder angefangen. Die glücklichen Gesichter auf dem Steg in Uerdingen belegen eine gelungene Veranstaltung. Vielleicht kehrt ja das Ehepaar Mizuuchi irgendwann nach Deutschland zurück, dann aber – leider – nicht nach Düsseldorf.

Weiter ging die Fahrt im Kirchboot nach Homberg, Wir begegneten auch Herkules X, einem Schubschiffverband mit vier Leichtern der IMPERIAL-Group in fast stehender Fahrt, es zeigte sich abermals, wie wendig ein Kirchboot sein kann.

Vor der Einfahrt in den Homberger Hafen wurde das Kirchboot des TPSK Köln noch überholt. Klaus Ullrichskötter an der Pinne fuhr wieder einmal seinen eleganten Zielbogen. Die Organisationskraft der Homberger zeigte sich, kein Boot wartete länger als 10 Minuten.

Kurze Zeit später kann Christoph Ehrle mit seiner Mannschaft an, die mit 125 km die längste Strecke von Bonn nach Homberg gerudert hatte und somit die eigene Idee für jedes Jubiläumsjahr einen Kilometer zu rudern, ebenso wie eine weitere Mannschaft umgesetzt hatten.

Es schloss sich wie nicht anders zu erwarten, eine tolle Feier bis tief in die Nacht an, auch dabei gab es Freunde der Langstrecke. Bemerkenswert auch die musikalischen Darbietungen. Wann erlebt man schon mal zu Jubiläumsfeiern vier verschiedene Musikgruppen.

Der Festakt am Sonntag war ein weiterer besonderer Höhepunkt. Die öffentliche Gaststätte der Homberger „Rheinblick“ ist eine schöne Studentenkneipe und bot mit ihrem Flair einen sicherlich nicht alltäglichen aber sehr gelungenen Rahmen. Aus den Festreden von Manfred Osenger, Bürgermeister von Duisburg, Helmut Griep, Ehrenvorsitzender des DRV, und Wilhelm Hummels, NW RV, sei hier nur ein Satz zitiert. „Die Homberger leisten unauffällig Auffälliges.“

Die Tat- und Organisationskraft der Homberger ist bemerkenswert und geht weit über den Vorstand auf die 215 Mitglieder des Vereins zurück. Herzlichen Dank für Alles, Liebe Homberger und Kai-Uwe Holze.

PS:

Der Wunsch die Idee, jedes Jahr gemeinsam mit den NRW-Vereinen 125 km und weniger auf dem Rhein zu rudern, zu wiederholen, wurde vielfach geäußert. Das nächste Rudern könnte unter der Überschrift „Stiefelrudern“ stattfinden. Dazu später mehr.

Bildergalerie Klaus Ullrichskötter/Wilhelm Hummels

Der Artikel liegt in redaktioneller Verantwortung des jeweils als Verfasser genannten Vereins.
veröffentlicht am Samstag, 8. September 2018 um 11:19; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 25.09.18 14:23

Kampagnen

wichtige Mitteilungen