Es hat nicht sein sollen, die Medaille für Franziska Kampmann im Frauen-Doppelvierer. Ein toller Empfang zuhause

NW A10 Leistungssport News

Topfit aus Tokyo zurückgekehrt, von über 150 Fans vom RV Waltrop und der Bauernschaft rund um den elterlichen Hof in Dortmund-Brambauer an der Königsheide mit Riesenbeifall begrüßt.

Franziska strahlte über das ungewöhnliche Geschenk ihres Vereins, dem RV Waltrop. Es war Franzis ureigener Wunsch – ein Jersey Kalb, was im Laufe des Abends den Namen „Eule“ – wofür oder warum auch immer - erhielt und zum heimlichen Star des Abends wurde und zu späterer Stunde auch noch das Saufen lernen musste, wovon eines der schönsten Aufnahmen aus der Fotogalerie zeugt.

Tatsächlich war aber Franziska der Star! Jeder sah die Leistung und Arbeit, die sie mit ihrer Mannschaft auf dem Weg nach Tokyo erbracht hat. Für dieses Ziel hat sie große Opfer gebracht.

Ihre Eltern, ihre drei Schwestern, die Nachbarn und viele Mitglieder des RV Waltrop haben das Rennen am Mittwoch, 27.07. früh um 3:50 Uhr im Fernsehen verfolgt, den tollen Start und den Kampf um den zweiten Platz, der bei  1.750 m schon so sicher erschien, bis kurz vor dem Ziel der Krebs vorne im Boot passierte. Franziska`s intuitive und richtige Reaktion auf 3, um das Boot wieder flott zu bekommen, half nichts, der 2. Krebs wieder vorne im Boot folgte und war so hart, dass der Ausleger brach. Die sichere Medaille war futsch.

Wer die Leidenschaft und Zielstrebigkeit von Franziska kennt, weiß, dass noch einige Zeit vergeht, bis Tokyo verarbeitet ist, mögen ihr noch so viele an diesem Abend positiv zugesprochen haben.

Ihre Leidenschaft fürs Rudern „weicht“ nun der Leidenschaft für ihren Beruf, in Kürze wird sie das Studium an Fachhochschule Südwestfalen in Soest im Studiengang Agrarwirtschaft beenden und sich dann ausschließlich der Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof widmen. Führungsaufgaben liegen Franziska, die schon früh wusste, was sie wollte.

Ihr Bauernhof mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung liegt nur 2 km vom Dortmund-Ems-Kanal, der Trainingsstrecke des Deutschland-Achters und 6 km vom RV Waltrop entfernt. Man wird Franziska auch in Zukunft im Ruderboot sehen. Die Plackerei der letzten Jahre will sie aber nicht bis Paris fortsetzen. Es gibt genug Aufgaben auf den elterlichen Hof, die Eltern freuen sich schon länger, eine solch kompetente und eloquente Hofnachfolgerin zu haben.

Es traf sich an diesem Abend auch der komplette „Kampmann-Vierer“ wieder: Franziska, und ihre Geschwister Theresa und Dorothea saßen 2015 auf dem Verbandstag des NW RV 2015 in Hamm  zusammen mit Laura Kampmann, ebenfalls auf einem Bauernhof großgeworden und für den TVK Kupferdreh startend in einem neuen Doppelvier, den sie exzellent ruderten. Mit demselben Eindruck hatten sie dieses Boot zuvor auf den Namen „Landleben“ getauft.

Man hatte den Eindruck, Laura hätte gerne das Jersey-Kalb mit nach Hause genommen.

Vielleicht gibt es auf den NRW-Landesmeisterschaften 2021 wieder einen Kampmann-Vierer, dann mit der jüngsten der 4 Kampmann-Schwestern, Johanna. Franziska hat aber schon sehr deutlich ihren Schwestern angesagt, es sei noch Trainingsrückstand aufzuholen. Ihr Heimtrainer, Andreas Erdtmann, ohne den nicht nur die Anfänge der erfolgreichen Karriere von Franziska nicht vorstellbar sind, wird sicherlich alle vier motivieren. Ihre Zusage, in Krefeld Siegerehrungen zu übernehmen, steht in jedem Fall.

PS: Ob das Jersey-Kalb tatsächlich eine neue Zuchtlinie der Kampmann`s werden wird, wir werden sehen. Zur Erklärung, die uralte Rasse ist in Deutschland nicht mehr häufig anzutreffen. Das Jersey-Rind ist gelblich bis hellbraun gefärbt und das kleinste heimische Hausrind. Die Kühe wiegen nur 300–400 kg und haben eine Widerristhöhe 120 cm. Ein besonderes Merkmal sind die hohen Fett- und Eiweißgehalte ihrer Milch.

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veröffentlicht am Dienstag, 3. August 2021 um 20:03; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 03.08.21 21:09

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