28. Verbandstag des NW RV erfolgreich abgeschlossen, die Vermelzung mit dem RW Regattaverband auf den Weg gebracht.

NW E10 Verband

ÄIm Bootshaus neben dem Blauen Affen und unter demselben fand der 28. Verbandstag des Nordrhein-Westfälischen Ruder-Verbandes am 31.03.2019 in Bonn statt. Die Bonner Ruder-Gesellschaft, die zwei Wochen zuvor in einem herausragenden Festakt ihr 100jähriges Bestehen gefeiert hat, war mit ihrer noch festlich geschmückten „Mehrzweckhalle“ eine ebensolche Location für einen Verbandstag.

Bert Bauer, 1. Vorsitzender der BRG erläuterte in seinem Grußwort als Gastgeber den über 50 Teilnehmern, was es mit dem blauen Affen, der über den Delegierten auf den sternenförmigen Skulls auf halber Höhe als Blickfang thronte, so auf sich habe. Egal ob man der offiziellen Namensfindung glauben oder doch Zuordnungen im Vereinsleben in lange zurückliegenden Vereinsären nicht ausschließen möchte, der Blaue Affe ist das Markenzeichen der BRG und mehr als der Name des weit über Bonn bekannten Biergartens. Wenn Bert Bauer bedauerte, die meisten Bonner würden die BRG als Ruderverein neben dem Blauen Affen lokalisieren, dann ist dies nur die eine Seite der Medaille, der Markenwert die andere.

Der Vorstand des NW RV war positiv überrascht über die Zahl der Anmeldungen, schließlich liegt Bonn nicht mitten in NRW.  Aber mit über 50 Delegierten und 155 vertretenen Stimmen war der 28. Verbandstag mit nur einer Stimme weniger als der Rekordverbandstag in Witten in 2017 für einen Tag Mittelpunkt von Ruder-NRW.

Die Vereine waren im Vorfeld „gewarnt“ worden, mit der geplanten Verschmelzung des Rheinisch-Westfälischen Regatta-Verbandes auf den NW RV stünde ein „formal zäher“ Punkt auf der Tagesordnung. Die Delegierten nahmen trotzdem die zum Teil sehr weiten Anreisen auf sich.

Zu Beginn gedachte der Verbandstag Dieter Haumann, Ehrenvorsitzender des NW RV, Dr. Claus Heß, groß geworden im RC Germania Düsseldorf und Maximilian Reinelt, Gold- und WM Medaillengewinner. Das Motiv „LEISTUNG“ aus der LSB-Kampage „beim Sport gelernt“ wird noch lange an Maximilian erinnern.

 In seinem Rechenschaftsbericht wies Martin Tschäge auf die Leistungsdichte hin, mit der NRW-Ruderer*innen auf den Treppchen bei Welt- und Europameisterschaften stünden. In der Leistungsbreite seien dies mehr Vereine als früher in NRW.

Bei einer anderen, breitergefächerten Festlegung der Ruderdisziplinen als in der Vergangenheit wären mehr Mittel möglich gewesen seien. Bis dato sieht der DRV keinen Handlungsbedarf. Der DRV wird noch einmal aufgefordert, die Möglichkeiten hierfür zu schaffen, auch wenn dies im laufenden Förderzyklus noch nicht zum Tragen käme. Die Datenbanken sollten aber schon aufgebaut werden.

In seinem Rechenschaftsbericht, der die Überschrift "10 Jahre nach Krefeld" trug, wies Hummels auf die weitgreifenden Veränderungen der letzten 10 Jahre hin. Die mediale Außendarstellung sti eine völlig neue und frische geworden. Jeder in Ruder-D kennt das Logo des NW RV. Die Athleten tragen dieses Logo stolz auf ihren Einteilern, das auch den Weg in den Verbandswimpel gefunden hat.

Die SAMS Verbandsadministration ist heute Alltag, 2018 ist auch endlich die C-Trainer-Lizenz-Administrierung geschafft, hier hätte man gerne früher die fertigen Programme eingesetzt. Der administrative Vorsprung von NRW und Bayern, dessen Landesruderverband die Verbandssoftwäre gemeinsam mit dem NW RV nutzt, gegenüber anderen Verbänden in Ruder-D ist damit noch größer geworden.

Weitere Projekte sind in der Pipeline, an erster Stelle die aktuell anstehende Referentenabrechnung. Damit wird die Abrechnung von Lehrgängen auf beiden Seiten digitalisiert. Sämtliche Belege und eine Gesamtabrechnung stehen dann digital zur Verfügung. Dies trifft dann auch zu über 95 % der Geschäftsvorfälle in der Buchhaltung zu, für Fachleute ein selten und dann zuerst in Großunternehmen erreichtes Ziel. Ohne Digitalisierung der Verwaltungsprozesse ist es nicht möglich, Mitgliedsbeiträge akzeptabel zu halten, so Hummels. Gleichzeitig könnten so die Leistungsangebote für die Rudervereine und deren Mitglieder gesteigert werden.

Frank Baumgard präsentierte die Neukonzeption des Ausbildungswesens im NW RV. Die Ausbilder im Breitensport sollen dabei mehr als bisher in den Focus rücken. Hierzu liegen erste Module bereits vor. Dieses Vorgehen wird im Plenum und in den Flurgesprächen ausdrücklich begrüßt.

Michael Stoffels und Rolf Warnke konnten mit ihren Rechenschaftsberichten - Ruderreviere und Regattawesen - ebenso im Plenum des NW RV überzeugen wie schon auf dem Rudertag in Münster. Dort wie hier wurden beide mit sensationellen Ergebnissen gewählt.

Die Kassenberichte für die Berichtsjahre 2017 und 2018 und die Prüfungsberichte des von Dr. Eckhard Groß angeführten Kassenprüferteam mit Karl-Heinz Rosarius und Anne Meyer-van Beek beschreiben die Besonderheiten in den Jahresabschlüssen und die Prüfungsmethoden und -einzelne Prüfungsschritte.

Alle Mitglieder des Präsidiums, des Vorstandes und die Kassenprüfer wurden bei eigenen Enthaltungen einstimmig wiedergewählt. Die Quoren zu den Satzungsänderungen waren eben so jeweils 100 %. Dazu trug sicherlich die von Frank Baumgard erstellten hervorragenden Präsentationen auf zwei Leinwänden, um Beschlussvorlagen und das gewollte Ergebnis parallel zu zeigen. Ein Beispiel für den Rudertag.

Mit der Verleihung der Silberne Ehrennadel des NW RV wurden zwei besondere Protagonisten der Vereinsarbeit für herausragende Leistungen geehrt.

Eberhard Wühle ehrte Benno Kerling, Spiritus Rector des wiederbelebten Kölner Stadtachters und seit Jahren Orga-Chef und Fernsehkommentar dieses in die Kölner Lichter eingebetteten Achterrennens, das auf dem europäischen Festland die höchste Zuschauerzahl eines Achterrennes mit regelmäßig mit über 400.000 an beiden Ufern des Rheins aufweist, mit der silbernen Ehrennadel des NW RV für herausragende Verdienste in der Vereinsarbeit.

Die zweite Ehrung ebenfalls mit der silberenen Ehrennadel galt einem Mann, der über 3 Jahrzehnte in der zweiten Reihe – zwei Jahrzehnte als 2. Vorsitzender direkt hinter oder Seit an Seit mit dem 1. Vorsitzenden die Bonner Ruder-Gesellschaft geprägt hat. Werner Endris, Ehrenmitglied der BRG und Mitglied im Präsidium des NW RV.

Wilhelm Hummels wies in seiner Ehrung ausdrücklich darauf hin, dass es auch eine Ehrenmitgliedschaft im NW RV gäbe, die würde aber traditionell erst nach Ende der Tätigkeit für den Verband ausgesprochen und bittet Werner Endris, noch einige Jahre als Datenschutzbeauftragter des NW RV zur Verfügung zu stehen, seine Qualität und Anregungen würden gebraucht.

Das besondere DANKE an Armin Rahmann für seine über 40jährige Tätigkeit als Schatzmeister des Rheinisch-Westfälischen Regatta-Verbandes konnte leider nicht während des Verbandstages überreicht werden, was aber in Kürze nachgeholt wird. Alle Delegierten, der NW RV und natürlich Armin selbst bedanken sich für die professionelle Hilfe von Dr. Hans-Joachim Siering.

Dem Verbandstag lagen umfangreiche aber sehr dezidiert begründete Satzungsänderungen vor, die im Wesentlichen die Themenbereiche Verschmelzung mit dem Rheinisch-Westfälischen Regatta-Verband (RW RV), redaktionelle Neufassung des § 2 Vereinszweck, Einführung des vom DOSB und Landesregierung geforderten Beauftragten guter Verbandsführung betrafen, vorbereitet von der „Satzungswerkstatt“ des NW RV, Gunnar Hegger und Wilhelm Hummels.

Mit der Mittagspause nahm der Bonner Notar Dr. Jan Heskamp Platz am Vorstandstisch Platz, galt es doch die für die Verschmelzung des Rheinisch-Westfälischen Regatta-Verbandes (RW RV) mit dem NW RV notwendigen Urkunden zu beglaubigen, nur im Gegenstandswert ein Unterschied zu Verschmelzungen von Aktiengesellschaften oder GmbH`s . Mehr zum Hintergrund am Ende dieses Berichtes.

Nachdem der Verschmelzungsvertrag zwischen dem „aufnehmenden“ NW RV und den darin aufgehenden – technisch „aufgebenden“ - Rheinisch –Westfälischen Regatta-Verbandes „geschafft“ war, wurde der Verbandstag gemeinsam mit der gleichzeitig stattfindenden letzten Mitgliederversammlung des RW RV fortgesetzt. Der Protokollentwurf dieses wie immer bei Verschmelzungen mit hohen Formvorschriften verbundenen Versammlungsteil war allen Beteiligten seit Wochen bekannt, so dass dieser Teil zügig abgewickelt und protokoliert werden konnte, die beiden Versammlungsleiter Martin Tschäge und Wilhelm Hummels schafften es somit, dass die Versammlung dann doch pünktlich um 14:30 Uhr endete.

Der anwesende Notar Dr. Heskamp hatte schon beim Verschmelzungsvertrag die gute Vorbereitung des NW RV konstatiert und übertrug dieses auch auf die Protokollierung der gemeinsamen Mitgliederversammlung. Dem schloss sich das Plenum an. Der Dank gebühre hier zuerst und allein Gunnar Hegger, stellte Wilhelm Hummels fest, dem offensichtlich ein großer Stein vom Herzen fiel, als das Paket von 28 Seiten Satzungsänderungen und Verschmelzungskomplex – hier in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Stimmenzuordnungen der beiden Versammlung über die Bühne gegangen war. Die über 25 Abstimmungen erfolgten sämtlich einstimmig.

Der 28. Verbandstag des NW RV und die letzte Mitgliederversammlung des Rheinisch-Westfälischen Regattaverbandes ging zu Ende mit einem dicken DANKE SCHÖN an den Notar Dr. Jan Heskamp, Gunnar Hegger, die Verantwortlichen der Bonner RG, Bert Bauer, Werner Endris, Karl-Heinz Rosarius, Ines Held und der hervorragend kredenzen Gastronomie der BRG und einem lauten dreifachen Hipp Hurra auf den Rudersport in Ruder-NRW. Der nächste Verbandstag - mit weniger Papier ! - findet 2021 in Essen statt. Man kann sich mit Fug und Recht darauf freuen.

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Bildergalerie Detlev Seyb

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Präambel in der Satzung des NW RV

Am 20. Mai 1905 wurde der Rheinisch-Westfälische Regatta-Verband e.V. in Düsseldorf und am 20. Dezember 1913 der Kölner Regatta-Verband e.V. in Köln gegründet. Beide Verbände sind Vorgängerorganisationen und Gründer des Nordrhein-Westfälischer Ruder-Verband e.V., der seit seiner Gründung 1961 als Landesruderverband die alleinige Vertretung der Interessen des Rudersportes in Nordrhein-Westfalen wahrnimmt.

Als weitere fünf für die Vereinsgründung notwendigen Vereine waren delegiert: Kölner Ruderverein von 1877, Kölner Rudergesellschaft von 1891, Wasser-Sport-Verein Düsseldorf Rudergesellschaft von 1893, Ruderverein Münster von 1882, Ruderklub am Baldeneysee.

Auf den Verbandstagen in Bonn am 31. März 2019 wurde die Verschmelzung des Rheinisch-Westfälischer Regatta-Verband e.V. auf den Nordrhein-Westfälischen Ruder-Verband e.V. beschlossen.

Zur Erinnerung an den Rheinisch-Westfälischer Regatta-Verband e.V., als Gründerverein und seiner Geschichte seit 1905, die ebenso wie die des Kölner Regattaverbandes auch zur Geschichte des Nordrhein-Westfälischen Ruder-Verbandes gehört, lobt dieser jährlich einen Pokal auf den Nordrhein-Westfälischen Landesmeisterschaften im Rudern aus. Dieser Pokal wurde vom WSVD Düsseldorf auf der Hügelregatta 1906 gewonnen und anlässlich seines 125jährigen Vereinsjubiläum 2018 dem Nordrhein-Westfälischen Ruder-Verband übereignet.

veröffentlicht am Dienstag, 2. April 2019 um 10:26; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 12.04.19 06:54

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